MADASTER: DIE UNIVERSELLE LÖSUNG ZUR UMSETZUNG DER KREISLAUFZIELE
Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft erfordert ständige Optimierung und Innovationen ebenso wie kontinuierliche Anpassungen, um neue Erkenntnisse in den Prozess einzubeziehen. Das gilt auch für Madaster, dessen Plattform seit ihrem Start im Jahr 2017 kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Ursprünglich als reines Materialregister konzipiert, hat sich Madaster inzwischen zu einer vielseitigen Plattform entwickelt. Sie bietet allen am Bau von Wohnungen und Versorgungseinrichtungen sowie an Tief-, Straßen- Wasser- und Tunnelbau beteiligten Stakeholdern Funktionen und Informationen als Grundlage für nachhaltige Entscheidungen und Wertschöpfung – für einen gesunden Planeten und erfolgreiche Unternehmen.
Neben Informationen über den materiellen, zirkulären und finanziellen Wert der registrierten Objekte liefert die Madaster-Plattform auch Daten, mit denen überwacht werden kann, inwieweit gesetzte Ziele erreicht werden, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Beispielsweise enthält die Datenbank Informationen darüber, inwieweit ein bestimmtes Produkt oder Element demontiert oder zerlegt werden kann. Dieser Aspekt entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Zirkularitätsparameter im Baubereich. Oder nehmen wir die automatische Berechnung der in einem Objekt gebundenen Kohlenstoffemissionen (CO2-Fußabdruck): Angesichts des prognostizierten Bevölkerungswachstums erfährt auch dieser Faktor national und international hohe Aufmerksamkeit. Denn gebundenes CO2 spielt bei der Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen eine zunehmend wichtige Rolle.
Die regulatorischen Vorgaben für die Aspekte Kreislaufwirtschaft und Umweltauswirkungen im Baubereich werden zunehmend strenger. Eigentümer, Entwickler und Verwalter von Immobilien und Infrastruktur benötigen einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf die Informationen zu ihren Objekten, um rechtzeitig handeln zu können.
Wie kann Madaster dabei helfen? Welche Informationen machen die Plattform für potenzielle Nutzer attraktiv? Darüber sprechen wir mit Sander Hoek, der als Direktor bei Madaster für die internationale Strategie und die Weiterentwicklung der Plattform verantwortlich ist.
Warum wird Madaster auf internationaler Ebene immer mehr zu einem Kreislaufwirtschaftstool?
Unser Ziel ist, dass Madaster als Management-Tool immer im Einklang mit den europäischen und nationalen Zielen für den Klima- und Umweltschutz steht (Pariser Abkommen, EU Green Deal und EU Circular Economy Action Plan). Wie haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Madaster-Nutzer zu entlasten und eine universelle Lösung anzubieten, in der alle relevanten Informationen direkt verfügbar sind. Dank der Kombination aus Kreislaufwirtschaftsfunktionen und maximaler Sorgfalt bei der detaillierten Registrierung und Verwaltung von Daten wird Madaster zunehmend auch auf internationaler Ebene genutzt. Der internationale Ansatz von Madaster weckt darüber hinaus auch das Interesse vieler Stakeholder wie Investoren, Entwickler und Baustoffhersteller, die ihrerseits ebenfalls über Ländergrenzen hinweg tätig sind.
Zu Beginn, im Jahr 2017, war Madaster noch ein einfaches Materialregister. Im Laufe der Zeit stieg die Nachfrage nach einer funktionalen Erweiterung der Plattform jedoch massiv. Diese Nachfrage wurde vor allem durch unsere Nutzer und Partner an uns herangetragen, die eine universelle Lösung benötigen – einen Ort, an dem sie alle relevanten Daten zu ihren Objekten finden und der ihnen Informationen zu Aspekten wie Zirkularität, CO2-Emissionen, Produktdemontage, dem finanziellen Wert oder Umweltauswirkungen bietet. Darüber hinaus ist Madaster inzwischen in fünf Ländern aktiv, in denen unsere Plattform auf lokaler Ebene zur Verwirklichung einer gemeinsamen Mission genutzt wird.
Welche Informationen stellt Madaster schnell und akkurat für Immobilieneigentümer und -verwalter zur Verfügung?
In erster Linie geben die Informationen Aufschluss darüber, welche Materialien und Produkte in einem bestimmten Gebäude oder Objekt verwendet wurden – das ist die Registerfunktion von Madaster. Sie umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen, z. B. darüber, wie viel und welche Art von Material verbaut wurde, oder darüber, welche Produkte in einem Gebäude oder Objekt verbaut sind und an welcher Stelle. Diese Informationen werden dann durch die Daten der Madaster-Datenbank, verschiedener verlinkter externer Datenbanken und der nutzerspezifischen Datenbank (die die Nutzer selbst eingerichtet haben) ergänzt. Daraus leiten sich weitere qualitative Informationen ab.
Beispielsweise lässt sich so die Frage beantworten, in welchem Umfang recycelte Materialien oder Produkte verwendet werden. Weiterhin können Informationen zur Kreislaufwirtschaftstauglichkeit, zum CO2-Gehalt, zur Demontierbarkeit sowie zu Umweltaspekten (Lebenszyklusanalyse) der Materialien und Produkte entnommen werden. Das mag sehr kleinteilig klingen, aber durch dieses umfangreiche Datenpaket liefert die Plattform ihren Nutzern Informationen, die für den gesamten Lebenszyklus ihres Gebäudes oder Objekts von Bedeutung sind. Diese Informationen werden folgendermaßen bereitgestellt:
- Durch einen übersichtlichen, digitalen Materialpass mit allen Daten. Dieser wird von allen Kunden sehr gut angenommen. Der Pass spielt eine immer wichtigere Rolle in der nationalen und internationalen Diskussion zu entsprechenden regulatorischen Vorgaben. Durch den Madaster-Materialpass sind die Plattformnutzer umfassend informiert und vorbereitet.
- Durch verschiedene Bewertungsanwendungen (d. h. die Funktion zur finanziellen Bewertung oder der Zirkularitätsindex). Unsere Kunden aus Wirtschaft und Verwaltung beginnen gerade mit der Implementierung dieser Anwendungen. In diesem Bereich stehen wir noch am Anfang, da noch nicht alle Vorgaben vollständig definiert und in gesetzliche Regeln und Vorschriften gegossen wurden. Hierüber wird aktuell intensiv diskutiert. Wir sorgen dafür, dass Madaster auch weiterhin seiner Führungsrolle gerecht wird und unsere Anwendungen immer im Einklang mit den neuesten nationalen und internationalen Vorgaben stehen.
- Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass ein hoher Bedarf an Informationen z. B. zu CO2-Emissionen und Demontierbarkeit sowie an detaillierten Produktpässen besteht. Daher arbeiten wir an der Implementierung weiterer neuer Funktionen, um diesen Bedarf zu decken. Beispielsweise wird unsere Plattform demnächst einen völlig neuen Bereich für Umweltinformationen bieten. Durch ihn werden unsere Nutzer sehen können, wie viele Kohlenstoffemissionen in einem bestimmten Objekt enthalten sind. Darüber hinaus werden die Zirkularitätsdaten um Informationen zur Demontierbarkeit ergänzt.
- Außerdem wurde kürzlich eine neue Anwendung integriert, über die Hersteller ihre Produktkataloge zu Madaster hinzufügen können. Diese neue Funktion unterstützt alle von Herstellern verwendeten Methoden zur Produktregistrierung. Diese kann z. B. entweder auf Produktebene erfolgen oder aufgegliedert nach den verschiedenen Produktkomponenten. Die Anwendung trägt auch den verschiedenen nationalen und internationalen Datenstandards Rechnung. Sie kann auch von Herstellern genutzt werden, die nicht (oder noch nicht) alle Produktdaten in detaillierter und automatisierter Form vorliegen haben. Mit der neuen Anwendung können auch digitale Produktpässe für Hersteller und deren Kunden erstellt werden.
Welche Informationen sind in den letzten Jahren wichtiger geworden, sodass sie jederzeit verfügbar sein müssen? Liegt das möglicherweise an Änderungen oder der geplanten Einführung neuer Vorschriften?
Die Branche bereitet sich immer intensiver auf die auf sie zukommenden neuen Vorgaben vor. Triebfeder hierfür sind hauptsächlich die europäischen Klimapläne – dieser unumkehrbare Schritt wird die Branche nachhaltig verändern.
Die Auswirkungen werden in sämtlichen EU-Mitgliedstaaten zu spüren sein und einen Anstieg an staatlichen Anreiz- und Kontrollmechanismen mit sich bringen. In den nächsten Jahren werden die EU-Ziele in Form von nationalen Richtlinien, gesetzlichen Vorgaben und Verpflichtungen weiter umgesetzt werden. Dieser zunehmende juristische Druck wird letztendlich alle EU-Mitgliedstaaten, die Baubranche insgesamt und alle Immobilienbesitzer dazu anregen bzw. zwingen, ihren Beitrag zur Erreichung der von der EU und den Mitgliedstaaten gesetzten Ziele zu leisten. Die steigenden Material- und Deponiekosten in Verbindung mit dem wachsenden gesellschaftlichen Bewusstsein für die Dringlichkeit, zu handeln, sorgen dafür, dass Madaster immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es geht ums Ganze!
Wir stellen sicher, dass die Madaster-Plattform immer auf dem aktuellen Stand bleibt und diese Entwicklungen widerspiegelt. Aus diesem Grund führen wir ständig neue Standards oder Initiativen ein. Ein Beispiel dafür ist die Verlinkung von Madaster mit dem Life Cycle Data Network und die Zugehörigkeit zum International Life Cycle Data System. Beide entstanden auf Initiative der Europäischen Kommission.
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere wichtige Entwicklung, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, aber Nutzern der Plattform durchaus auffällt: die wachsende Zahl der automatischen Verlinkungen zu Daten und der standardisierte Datenaustausch. Die Weiterentwicklung der Standards und die zunehmende Verbreitung offener Datenmodelle ermöglichen es Madaster, seinen Nutzern, immer mehr wichtige Informationen zu Objekten, Produkten und Materialien über „verlinkte Daten“ zur Verfügung zu stellen. Dank dieser Verlinkungen und Standardisierungen wird z. B. die Anwendung der Zirkularitätsprinzipien in Madaster immer einfacher. Das ist inzwischen keine kostspielige Theorieübung mehr, sondern ein standardmäßiger Prozessabschnitt bei Planung, Bau und Verwaltung von Gebäuden und Infrastrukturprojekten sowie auch bei deren Sanierung oder Rückbau.
Müssen bestimmte Informationen validiert werden, damit sie verwendet werden können? Wie funktioniert das bei Madaster?
Inwieweit Daten validiert werden müssen, hängt selbstverständlich davon ab, welches Ziel die Nutzer bei ihrer Registrierung in Madaster im Auge haben. Registrieren sich Kunden beispielsweise lediglich, um ein eigenes digitales Register zu erstellen, ist eine Validierung der gelieferten Informationen (noch) nicht erforderlich. Wir möchten diesen Nutzern keine unnötigen Steine in den Weg legen, indem wir ihnen einen Validierungsprozess abverlangen, den sie nicht benötigen.
Andererseits nehmen wir wahr, dass unsere Kunden in der Kreislaufwirtschaft mit immer mehr Normen, Vorschriften und Fördermittelanforderungen konfrontiert werden. In Zukunft wird sich dieser Druck noch erhöhen – und dann wird Validierung definitiv ein relevantes Thema. Ohne Validierung sind die Daten nur bis zu einem gewissen Punkt zuverlässig und in jedem Fall nicht ausreichend überprüfbar, um als Datenbasis für bestimmte formale Bewertungsinstrumente, Vorschriften und Fördermittelprozesse zu dienen. Aus Transparenzgründen führt Madaster diese Validierungen nicht selbst durch, sondern überlässt dies Fachleuten, den Gesetzgebern und den Verwaltern der Berechnungsmechanismen und Fördermittelprozesse. Das kann man sich in etwa vorstellen wie einen Jahresabschluss, der ja auch durch einen Buchhalter erstellt, aber von einem externen Prüfer verifiziert wird. Oder auch wie bei einem Restaurant, das Menüs und Gerichte anbietet, für die Michelin am Ende die Sterne vergibt. Diese unabhängige Prüfung anhand klarer Standards und Bewertungsgrundsätze ist uns äußerst wichtig und wir bemühen uns sehr, dem bei der Entwicklung, dem Prozess und den Funktionen unserer Plattform Rechnung zu tragen.
Madaster würde die Hersteller gern stärker einbeziehen. Was ist der Grund dafür und wie wollen Sie das erreichen?
Im Hinblick auf die kreislauforientierte Zukunft zeichnet sich eine deutliche Entwicklung hin zu mehr akzeptierten national und international verwendeten Mechanismen ab, die beispielsweise in gesetzlichen Regelungen und Förderprozessen zum Einsatz kommen werden. Für diese Mechanismen gewinnen zwei Dinge zunehmend an Bedeutung: die eindeutige Erfassung von Produktdaten einerseits und Vereinbarungen über den Austausch dieser Daten zwischen den verschiedenen Parteien und Systemen andererseits.
Die Entwicklung und Erweiterung der Funktionen der Madaster-Plattform sind entsprechend darauf ausgerichtet. Während Madaster früher vor allem auf Materialinformationen fokussiert war, entwickeln wir jetzt immer mehr Funktionen zu spezifischen und detaillierten Produktinformationen. Aus diesem Grund können Hersteller jetzt auch ihre eigenen Produktkataloge in Madaster erstellen. Dafür steht eine Vielzahl von Funktionalitäten zur Verfügung. Eine davon ist beispielsweise die Erstellung von Produktpässen. Darüber hinaus haben wir auch die Madaster-Funktion zur Registrierung von Produktinformationen nach der EPD-Norm EN 15804 erweitert. Durch sie können unsere Nutzer ihre Objektinformationen jetzt nach nationalen und/oder internationalen Standards registrieren und diese Daten an Regulierungsbehörden weitergeben oder sie z. B. für Fördermittelanträge oder Ausschreibungen verwenden.
Neben all dem entwickelt Madaster derzeit zwei neue Funktionalitäten, die demnächst immer mehr an Bedeutung gewinnen werden: Informationen zur Demontierbarkeit und zur Menge des gebundenen CO2.
Vom Register zur Plattform
Die Madaster-Plattform wird kontinuierlich weiterentwickelt, da wir feststellen, dass sich unsere Kunden immer mehr fragen, welche Zirkularitätsstrategie sowohl für die Umwelt als auch für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung am besten geeignet ist. Uns ist bewusst, dass eine bloße Registrierung hier nicht ausreicht. Aus diesem Grund ist aus dem reinen Madaster-Register inzwischen eine vielseitige Plattform geworden. In Zukunft werden wir noch intensiver daran arbeiten, unseren Kunden eine integrierte Lösung anzubieten, in der sie alle Informationen und Funktionen vorfinden, die sie für die Verwirklichung ihrer Vorhaben im Bereich Zirkularität und ihrer geschäftlichen Ziele benötigen.
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