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Bundesland NRW kooperiert mit Madaster zur Einführung des digitalen Gebäuderessourcenpass

Blogs, Nachrichten, Partner, Pressemitteilung 31 may 2024

Am 29. Mai 2024 fand die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung zwischen Ina Scharrenbach, der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, und Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer von Madaster Germany, statt. Das Ziel der Erklärung ist die Einführung des digitalen Gebäuderessourcenpasses. Damit positioniert die Ministerin das Land NRW als Vorreiter der Digitalisierung in der Baubranche und setzt ein wichtiges Zeichen für die Bauwende.

Hintergrund des Vorhabens

Das Ministerium hat in den vergangenen Jahren vielfältige Aktivitäten aus der Immobilienwirtschaft und der Bauwirtschaft im Hinblick auf Innovationen von Produkten, Designs und Verfahren landesseitig finanziell und/oder organisatorisch unterstützt. Nun ist das Ziel eine belastbare, nachvollziehbare, vergleichbare sowie dauerhaft verfügbare digitale Dokumentation über Gebäuderessourcen zu schaffen.

Digital. Nachhaltig. Bauen: Mithilfe des digitalen Gebäuderessourcenpasses soll dieser Dreiklang zum Leitmotiv des Bauens der Zukunft in Nordrhein-Westfalen werden. Mit dem digitalen Gebäudepass wollen wir wissen, was in einem Gebäude steckt. Bislang steht der CO2-Verbrauch eines Gebäudes im laufenden Betrieb im Fokus. Zukünftig wird es darum gehen, den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus – einschließlich der Wiederverwendbarkeit seiner Teile – zu messen. Dafür bedarf es konkreter Kriterien und vor allen Dingen einer wirtschaftlichen Umsetzbarkeit für alle Beteiligten. Deshalb kommt es darauf an, in der Baupraxis Erfahrungen zu sammeln. Mit der nun geschlossenen Kooperation profitiert das Land Nordrhein-Westfalen und die Wohnungswirtschaft von dem Erfahrungswissen Madasters. Madaster ist die globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft ermöglicht.“, sagt Ina Scharrenbach.

Im Rahmen der öffentlichen Wohnraumförderung 2024 werden zehn Investitionsvorhaben aus den Bereichen Mietwohnungsneubau oder Modernisierung gesucht, die die Erstellung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses erproben wollen. Einbezogen werden auch Vorhaben aus dem Bereich des Auszubildenden- und Studierendenwohnens.

Auch in der Städtebauförderung 2025 sollen Pilotprojekte ausgewählt werden, um bei
Investitionsvorhaben der öffentlichen Hand Erfahrungen mit dem digitalen Gebäuderessourcenpass zu gewinnen.

Relevanz von digitalen Gebäuderessourcenpässen

Mit dem digitalen Pass für Gebäude soll bei deren Bau eine vergleichbare und dauerhaft verfügbare digitale Dokumentation über die verwendeten Ressourcen erfolgen. Dadurch kann die Wiederverwendbarkeit von Materialien und Bauteilen sowie die CO2-Bilanz des Gebäudes erfasst werden.

Der Energieausweis ist Standard bei Immobilien. Der Gebäuderessourcenpass könnte es in Nordrhein-Westfalen werden. Denn die Information, wie viel Beton, Stahl, Holz und andere Stoffe in einem Gebäude stecken, ist bares Geld wert – zum Beispiel, wenn Sanierungen oder der Rückbau anstehen.“, sagt Dr. Patrick Bergmann.

Über Madaster

Madaster ist die globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft – also eine Circular Real Estate – ermöglicht. Die Madaster-Plattform ist eine einzigartige Plattform, die den Benutzer*innen einen ganzheitlichen Zugang bietet, um Material- und Produktdaten von Gebäuden und Infrastrukturprojekten im Neubau als auch im Bestand zu nutzen.

Die Plattform ermöglicht die automatische Erstellung von digitalen Gebäuderessourcenpässen, sodass die ökologischen, regulatorischen, gesundheitlichen und finanziellen Ziele über den gesamten Lebenszyklus der Objekte analysiert und langfristig dokumentiert werden.

Objektinformationen werden digital zusammen mit Asset-, Produkt- und Materialdaten gespeichert, angereichert, geteilt und verwaltet. Madaster schafft damit Transparenz über finanzielle Rohstoffwerte und generiert Einblicke in das gebundene CO2 (Graue Emissionen), die Toxizität und das Wiederverwendungspotenzial der verwendeten Materialien, Komponenten und Produkte.

Die Plattform bietet eine vertrauenswürdige Datenquelle für ein Ökosystem, das Marktplätze (für wiederverwendete Produkte), Entwickler, Finanziers, Experten und die öffentliche Hand umfasst. In allen Fällen sind die Daten sicher und geschützt gespeichert und können von den Nutzern einfach verwaltet werden. Dies wird durch eine unabhängige und gemeinnützige Stiftung (Madaster Foundation) in den Niederlanden gewährleistet.

Hier geht es zum Download der Pressemitteilung

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