Der Clou: In der Hansestadt zeigen sie, dass Klimaschutz nicht nur ein Nice to have, sondern ein echter Business Case für die Immobilienwirtschaft ist. Dafür gehen sie selbst ins Risiko. Schon in der Planungsphase setzen sie dabei auf höchstmögliche Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Die Grundlage bildet ein BIM-Modell. Alle Fachplaner, die am Projekt mitwirken, arbeiten am gleichen Modell. Die Gebäudetechnik soll so weit wie möglich reduziert werden.
Eine Kalkulation über den gesamten Lebenszyklus
Die Bauqualität soll beherrschbar bleiben und sich auf Wesentlichkeiten konzentrieren. „Wir möchten mit den Projekten nichts neu erfinden, sondern bestehende Konzepte zu einem Ganzen kombinieren. Wir recherchieren zu einfachem Bauen, Lowtech-Bauweisen, zirkulären Konstruktionen und CO2-bewusstem Bauen. Dafür arbeiten wir eng mit Experten zusammen, die auf diesen Gebieten schon viel Erfahrung gesammelt haben“, erklärt Jon Steinfeld, Geschäftsführer von JOHNNY architecture. So werden auch die Kinder selbst als Heizkörper bilanziert, das spart gleichzeitig Energie.
Die Bewertung der Gebäude erfolgt über 35, 50 und 80 Jahre, woraus sich die Qualität des Baus, die Reduzierung der Technik und eben die Zirkularität ergeben. Eine besondere Innovation in den beiden Kita-Projekten ist das wirtschaftliche Modell hinter den Bauwerken: Der Businessplan und die Mietverträge basieren auf den Lebenszykluskosten und dem Klimakonzept. Für den Endinvestor ergibt sich daraus eine praxisnahe Kalkulation, die auch den Bewirtschaftungszeitraum enthält.
Zirkularität als Motor der Ökologie
„Wir können den Standard der Projekte in der Höhe setzen, die wir als Bauherr als richtig erachten. Und das heißt für uns klimaneutral aus allen Perspektiven“, meint Steinfeld. Das heißt aber nicht, dass es keinen wirtschaftlichen Mehrwert bietet. Ein Kernelement dieser Verbindung ist die Zirkularität der Projekte. Die beiden Kitas werden so geplant, dass die Bauten Zweit- und Drittnutzungen ermöglichen und offene, wenig komplexe Schnittstellen für Veränderungen bieten. Schon in der Planungsphase werden die Gebäude wiederverwendbar und rückbaubar gedacht. Dafür wird auch die Demontage geplant und anhand des BIM-Modells dokumentiert. Dadurch ergibt sich auch ein Gebäuderessourcenpass, der dem Endinvestor zur Verfügung gestellt wird.
Für die Zirkularität arbeitet JOHNNY architecture mit eng Madaster zusammen. „Wir wollen alle guten Werkzeuge nutzen, die sich uns bieten. Madaster läuft bei den Projekten parallel mit und soll sich neben den klassischen Themen wie Kosten- und Terminmanagement als Routine in allen Prozessen weiter etablieren“, erklärt Steinfeld.
Wir freuen uns schon sehr auf das Ergebnis.
Mehr Informationen gibt es auf der Website von JOHNNY architecture: https://johnny-architecture.de/